Induktivität ist eine physikalische Eigenschaft einer Spule, die beschreibt, wie effizient sie ein magnetisches Feld erzeugen kann, wenn ein elektrischer Strom durch sie fließt. Fließt Strom durch die Spule, entsteht ein Magnetfeld um die Spule herum, welches Energie benötigt. Diese Energie wird im Magnetfeld gespeichert.
Wenn der Stromfluss plötzlich unterbrochen wird, kann die gespeicherte Energie aus dem Magnetfeld zurück in die Spule übertragen werden. Laut dem Faraday’schen Induktionsgesetz induziert eine Veränderung des magnetischen Flusses in einer Spule eine Spannung entlang der Spule. Dies nennt man den „Selbstinduktionseffekt“. Die Spule „widersetzt“ sich der Veränderung des Magnetfeldes, indem sie eine Spannung erzeugt, die dem abnehmenden Strom entgegenwirkt. Diese Spannung wird als „Rückinduktionsspannung“ bezeichnet und kann besonders hoch sein, wenn der Stromfluss schnell unterbrochen wird.
Dieses Prinzip der Induktivität findet viele Anwendungen in der Elektrotechnik, wie etwa in Transformatoren, Induktivitäten zur Spannungsstabilisierung in Schaltungen, elektromagnetischen Relais und vielem mehr. Es ist auch in der Funktechnik von Bedeutung, insbesondere bei Antennen und der drahtlosen Energieübertragung.
Die Induktivität einer Spule wird in Henry (H) gemessen. Eine höhere Induktivität bedeutet, dass die Spule mehr Energie speichern kann. Die Induktivität hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Anzahl der Windungen, der Durchmesser des Drahtes und das Material der Spule.
In leistungsstarken Elektromotoren erfordert die Selbstinduktion Schutzschaltungen, um Schäden an der Motorsteuerung zu verhindern. Kleine 9-Volt-DC-Motoren können hingegen oft mit einem einfachen Potentiometer gesteuert werden, da ihre Selbstinduktion keinen nennenswerten Schaden verursacht. Leistungsstarke Elektromotoren haben eine so hohe Induktivität, dass die erzeugten Ströme Schaden anrichten können.