E-Scooter Schummel: Entworfen in Deutschland & gebaut in China?

E-Scooter produziert in China
E-Scooter produziert in China
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Die Tricks der E-Scooter „Anbieter“

Aus Deutschland stammenden Produkten sagt man eine hervorragende Qualität nach. Oft ist „Made in Germany“ ein Kaufkriterium. In der heutigen Zeit legen viele Menschen großen Wert auf Qualität und einer damit verbundenen Nachhaltigkeit der Produkte. Was lange hält, muss nicht nach 2 Jahren weggeworfen und ersetzt werden. Das spart Ressourcen, Energie und Geld in der Brieftasche des Kunden.

Allzu schnell gewinnt der eine oder andere Kunde den Eindruck, dass ein Produkt aus Deutschland „kommt“. Manchmal wird ein Produkt wirklich in Deutschland entworfen und komplett im eigenen Land hergestellt. Bisweilen stammt der Entwurf aus Deutschland, zusammengebaut wird der Elektro-Tretroller auch in Deutschland – mit Einzelteilen aus China. Es ist aber auch üblich, dass der Entwurf aus Deutschland stammt, der Scooter komplett in China gefertigt wird.

Grenzwertig ist, wenn deutsche Händler sich einen Namen schützen lassen, E-Tretroller aus China importieren und diese Scooter unter ihren eigenen Namen vermarkten. Der neugierige Kunde findet so beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) die „deutsche Marke“ und glaubt, der Markeninhaber ist zugleich der Hersteller des E-Scooters. Wenn es bei diesen Händlern negative Bewertungen regnet, ist das nicht verwunderlich – sie verkaufen „no-Name“ Produkte aus China, oft ohne eine Endkontrolle der verschickten E-Scooter.

Amazon-Bewertungen sind nicht immer real, aber …

Es ist bekannt, dass viele positiven Amazon-Bewertungen Fake-Bewertungen sind. Manchmal liest man gar dieselben Texte unter anderen Namen. Doch auch negative Bewertungen können gekauft sein, oder werden von Kunden geschrieben, die einfach vergessen ein Stromkabel anzuschließen und dann behaupten der Scooter kann nicht aufgeladen werden.

Einigen Bewertungen, wie Reichweite oder Bremskraft, liegen subjektive Empfindungen zugrunde. Ein 120 Kilo wiegender Brummer kommt definitiv nicht so weit wie eine 50 Kilo wiegende Elfe und das Bremsverhalten verhält sich analog.

Aber Bilder sagen oft mehr als tausend Worte und so können verschiedene negativen Bewertungen durchaus nachvollzogen werden. Ein Bauteil lässt sich mutwillig abbrechen und als defekt „verkaufen“, Rostflecken entstehen nach 2 Tagen aber nicht so schnell.

E-Tretroller aus Deutschland und ihre negativen Bewertungen

Es ist leider weitverbreitet, dass ein Hersteller ein Produkt in Deutschland am Computer entwirft, die Produktion aus Preisgründen nach Asien auslagert und keinen Einfluss auf die Endkontrolle des in China zusammengeschraubten Scooters hat. Ärgerlich ist aber, wenn der deutsche Auftraggeber (Hersteller) die Produkte in Deutschland vor Auslieferung nicht kontrolliert und so beispielsweise) rostige E-Tretroller an gutgläubige Kunden ausgeliefert werden.

Beispiel: Deutscher Händler trickst mit Scooter aus China

Ein Händler registrierte eine Wortmarke, importiert an das deutsche Recht angepasste Scooter aus China und verkauft sie europaweit unter seinem Markennamen. Der optisch gut gelungene E-Tretroller wird gern gekauft, doch auf Amazon gibt es viele enttäuschte Kunden, die ihrem Frust Luft lassen. Sie sind enttäuscht von „Made in Germany“, obwohl an dem gekauften Produkt nichts „in Germany“ ist.

Erfahrungsberichte enttäuschter E-Scooter-Kunden:

Einer kam mit Schaden am hinteren Carbonschutzblech, siehe Bild, gebrochen an, Verpackung war gut, d.h. der Roller wurde beschädigt eingepackt und versandt. Der zweite Roller war ebenfalls defekt, Fehler E 16, kein Antrieb möglich trotz geladenen Akkus, Vorderbremse nicht aktiv.

Das Display ist verkratzt, der Bremshebel ließ sich nur extrem schwer ausreichend fest ziehen, da die Bohrung ungenau ist und das Kennzeichen fehlte einfach komplett! Zudem wurde die Handyhalterung gebrochen geliefert. Ich bin echt enttäuscht von dieser“Qualität Made in Germany“.

Überall am Lack waren Abplatzungen und Risse. Einige Lackfehler wurden vom Hersteller grob mit einem Lackstift übergepinselt und andere einfach so gelassen (siehe Bilder). Noch zu erwähnen ist, dass ich das Entgegenkommen des Herstellers, wegen der Lackschäden, lächerlich fand. Lediglich 10 Euro wären mir erstattet worden. Ich glaube, für 500 € bekommt man woanders mehr Qualität.

Es war alles gut, bis Risse im Material bei einem Körpergewicht weit unter der zulässigen Belastungsgrenze entstanden. Genauso der Reifen hinten, der nach 2 Wochen seinen Geist aufgegeben hat und ich diese auf eigene Kosten austauschen musste. ALSO FINGER WEG !!!

Statt Freude über den Kauf Frust und jede Menge Zeit verschwendet. Denn auf dem Display des Scooters erscheint Code E 10 und auch der Frontscheinwerfer bleibt aus, nur das Rücklicht blinkt munter vor sich hin. In der Anleitung steht keine Erklärung für den Fehlercode. Die Verkäuferfirma XXX ist telefonisch nicht erreichbar (Anschlussnummer nicht in Erfahrung zu bringen und die abgedruckt Tel. Nummer ????). Eine Problemlösung, die per E-Mail vorgeschlagen wurde, brachte keine Abhilfe.

Wer Wert auf deutsche Qualität legt, …

Wer wirklich Wert auf Qualität aus Deutschland legt, muss sich den deutschen Anbieter ganz genau anschauen. Nur wenige Unternehmer konzipieren und produzieren ihre E-Scooter in Deutschland.

Die meisten „Hersteller“ in Deutschland zeichnen ein paar „Design-Skizzen“ und schicken sie nach China in die Produktion. Und ganz „gewiefte“ kaufen einen E-Tretroller von der Stange, um ihn unter einer eigenen (deutschen) Marke zu verkaufen.


Link: Bußgelder/ Strafen für E-Scooter Halter