Frottee ist ein Textilgewebe mit einer besonders hohen Saugfähigkeit und einem angenehm weichen Griff, das hauptsächlich für Heimtextilien wie Handtücher, Waschlappen oder Bademäntel verwendet wird.
Kennzeichnend sind die vielen kleinen Schlingen, die ein größeres Volumen des Stoffes bewirken nd dadurch relativ viel Flüssigkeit aufnehmen können.
Man unterscheidet beim Frottee vier Grundqualitäten:
- Walk-Frottee ist weich und flauschig. Sein Volumen verdankt es lockeren Schlingen aus weichen Garnen. Sein Vorteil ist die hohe Saugfähigkeit.
- Zwirn-Frottee ist fest im Griff. Durch gezwirnte Schlingen hat Zwirn-Frottee einen hohen Massageeffekt.
- Velour-Frottee hat eine weiche Oberfläche, da die lockeren Schlingen aufgeschnitten sind.
- Wirk-Frottee ist ein relativ neues Frottee-Produkt. Dieses Frottee wird nicht gewebt, sondern gewirkt. Dadurch vereint Wirk-Frottee eine gute Saugfähigkeit, leichte Massagewirkung, Schlingenfestigkeit und eine weiche Haptik.
Bei Frotteehandtüchern werden in Abhängigkeit von Fadenart, Fadenlänge und Webtechnik drei Gewichtsklassen unterschieden:
- leicht (350–499 g/m²),
- mittel (500–599 g/m²) und
- schwer (über 600 g/m²).
Frottee-Alternative MALIMO
Da Frottee ein im westlichen Ausland mit Patenten geschütztes Produkt ist, war die damalige DDR bemüht mit sogenannten Umgehungspatenten ein ähnliches Produkt zu erzeugen. Das gelang in den 1950er Jahren Heinrich Mauersberger mit MALIMO. Mauersberger war ein ostdeutscher Erfinder aus Limbach-Oberfrohna. Sein patentiertes Verfahren erzeugt einen angenehmen und strapazierfähigen Stoff, der mit seinen ähnlichen Eigenschaften dünnem Frottee gleicht. Nach der Wende wurde Malimo im Bereich Heimtextilien von Frottee verdrängt. Lediglich in den USA wird heute noch Malimo geschätzt und in größerem Umfang produziert.
Das Nähwirkverfahren MALIMO entwickelte er von 1946 bis 1949 in seiner Garage. Es dauert noch einige Jahre, bis 1957 in Karl-Marx-Stadt die Serienfertigung von Malimo-Maschinen begann. Von da an revolutionierte Malimo die Textilindustrie der DDR, eine große Bandbreite von Malimo-Produkten wurde in großen Mengen hergestellt.
Vor Benutzung Frottee waschen
Vor der ersten Benutzung sollten Frottee-Produkte bei 95 Grad gewaschen werden, damit alle vorhandenen Fusseln beim Waschen entfernt werden. Nebenbei wird bei dieser hohen Temperatur der Farbstoff optimal mit der Baumwolle fixiert.
Wenn es später zur Fusselbildung kommt, liegt es an Beschädigungen am Textilstück.
Frottee richtig waschen
Frottee kann bei 60 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Im Trockner ist es wichtig, dass der Stoff immer in Bewegung ist, da er sonst hart werden könnte. Es wird oft angeraten, auf Weichspüler zu verzichten, da er die Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeiten bei der Benutzung verringert – das Handtuch verliert an Saugfähigkeit. Als Alternativen wird oft die Verwendung von Essig oder Zitronensäure empfohlen. Diese Hausmittel entfernen ebenfalls – wie der Weichspüler – Kalk aus den Wäschefasern.