Die Bremsen eines Elektro-Tretroller (Scooter)

E-Scooter Prophe Scheibenbremse vorn
E-Scooter Prophe Scheibenbremse vorn
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E-Tretroller (E-Scooter) und das Bremssystem

Laut Gesetz sind in Deutschland zwei unabhängig voneinander arbeitende Bremsen Pflicht.

E-Scooter oder Elektro-Tretroller werden meist mit Scheibenbremsen oder Trommelbremsen ausgestattet, doch es gibt noch andere Arten, wie du deinen elektrischen Tretroller zum Stehen bringen kannst.

  • Trommelbremse
  • Scheibenbremse
  • Elektrische (Motor-) Bremse
  • Fußbremse (Fender Brake, Schutzblechbremse)

Wenn Du einen E-Tretroller suchst, solltest Du auf Scheibenbremsen Wert legen, sie bremsen am zuverlässigsten und besten.

Trommelbremsen

Trommelbremsen gehören zu den Reibungsbremsen, bei denen Bremsbeläge auf eine zylindrische Fläche (Trommel) gepresst werden. Der Bremsbelag wird von innen gegen die umlaufende Trommel gedrückt.

Vorteile:

  • Relativ geringe Betätigungskräfte sind erforderlich.
  • Bremsbacken sind durch ihre Bauform vor Schmutz geschützt, weshalb sie noch in Geländewagen und Lkw’s verwendet werden.
  • Es setzt sich weniger Abrieb (Bremsstaub) auf der Felge ab.
  • Trommelbremsen sind länger haltbar als Scheibenbremsen.

Nachteil: Trommelbremsen verlängern bei nasser Fahrbahn den Bremsweg. Einige Hersteller warnen, einen E-Tretroller mit Trommelbremsen bei nasser Fahrbahn in Betrieb zu nehmen.

Scheibenbremsen

Die Scheibenbremse gehört, wie auch die Trommelbremse, zu den Reibungsbremsen. Bei den E-Scootern gibt es zwei verschiedene Ausführungen.

Bei der Teilscheibenbremse wird die Bremswirkung durch eine auf der Radnabe befestigten Bremsscheibe und den im Bremssattel liegenden Bremsklotz mit Bremsbelägen hervorgerufen.

Bei der Vollscheibenbremse erfolgt die Bremswirkung durch ein Aufeinanderpressen der Bremsscheiben.

Die Teilscheibenbremse ist die häufigste Bauart bei Kraftfahrzeugen. Auch bei Fahrrädern und E-Scootern, Elektro-Tretrollern und E-Bikes wird sie zunehmend eingesetzt.

Der Nachteil: beim Abbremsen entsteht starke Reibung, die Bremsstaub erzeugt, und die Reifen verschmutzt.

  • Scheibenbremsen sind deutlich leichter und kleiner als Trommelbremsen
  • Scheibenbremsen können schneller ausgewechselt werden
  • Scheibenbremsen können feiner dosiert werden als Trommelbremsen

Fußbremse, Rücktrittbremse

Bei dieser Bremse entsteht die Bremswirkung durch Fußdruck auf eine Abdeckung über dem Hinterrad. Andere Namen sind auch „Fender Brake“ oder „Schutzblechbremse“.

Problematisch: die Bremsleistung ist eher schwach, kann nicht gut dosiert werden.

Motorbremse

Motorbremsen kommen bei Elektroscootern nie allein vor, sondern nur in Kombination mit Trommel- oder Scheibenbremsen.
Lässt man den Gashebel an einem E-Tretroller mit Motorbremse los, bremst der Elektromotor den Elektroscooter automatisch ab. Das verhält sich ähnlich wie bei einem Verbrennungsmotor im Auto, wenn Du vom Gas gehst. Für schnelle Bremsmanöver eignet sich die Motorbremse am E-Scooter aber nicht. Mit ihr kannst Du die Geschwindigkeit bis zur nächsten roten Ampel verringern, aber für Notbremsungen sie Trommel-/Scheibenbremsen besser geeignet.

Elektronische/ Elektrische Bremse

Bei einer elektronischen Bremse am E-Tretroller wird ein Steuerimpuls ausgelöst, der über eine Software die Geschwindigkeit automatisch verlangsamt. Moderne „Autoguard“- Technologie stellt sicher, dass beim Abbremsen mit der elektrischen Bremse, der Motor vollständig abgeschaltet wird.

Rekuperationsbremse, Nutzbremse

Bei einer sogenannten Rekuperations-Bremse (Nutzbremse) kannst Du den Akku durch die zurückgewonnene Bremsenergie aufladen. Wenn Du bremst, schaltet der Elektromotor des E-Tretrollers in den „Generator-Modus“ (wie bei einer Lichtmaschine im PKW) und der erzeugte Strom wird in den Akku eingespeist. Allerdings ist der Wirkungsgrad in Verbindung mit Li-Ionen-Akkus gering und durch Rekuperation kann keine Energie in vollgeladenen Akkus zurückgeführt werden. Dies wird durch das Batteriemanagementsystem (BMS) verhindert, damit keine Überladung den Akku zerstört.

Richtig bremsen, ohne durch die Luft geschleudert zu werden

Kurz gesagt: Wer unvorteilhaft auf dem Roller steht und plötzlich bremsen muss, hat ein sehr hohes Risiko, über den Lenker geschleudert zu werden. Erst recht, wenn die Reifen blockieren.

Die Position auf dem Trittbrett und die Körperhaltung des Fahrers entscheiden über den Bremsweg und Bremsverlauf.

Normale Bremsung
Oft genügt zum Bremsen ein Ausrollen oder (falls vorhanden) die elektrische Vorderrad-Bremse. Soll der Bremsweg kleiner ausfallen, nimmst du die sichere Scheiben-/ Trommelbremse am Hinterrad.

Bei einer Notbremsung
Stelle dich am besten so weit wie möglich hinten auf das Trittbrett, beuge die Knie leicht ein und ziehe kräftig die Vorderradbremse. Doch übe dich bei der Nutzung der mechanischen Vorderradbremse, den du kannst sehr leicht über die Lenkstange fallen, kippen.


Die beste Bremse

Die sicherste Bremse ist eine Scheibenbremse am Hinterrad. Sie ist A.) besser dosierbar und B.) wird das Risiko von „Flügen“ des Fahrers über die Lenkerstgange verringert.

Bremshebel am Lenker geben mehr Sicherheit und eine schnellere Reaktion als eine Fußbremse am Blech des Hinterrades. Bei den Bremssystemen sind Scheibenbremsen vorzuziehen. Für harte Bremsungen sind Motorbremsen und Nutzbremsen nicht zu gebrauchen.
Um Stürze über das Lenkrad zu vermeiden, nutzt Du die Vorderradbremse nur bei Notbremsungen.